Chronik der Gemeinde Dörverden

Am Sonntag, den 06.03.1955 hielt Hirte Kellner in Dörverden in der Stedorfer Schule den ersten Gottesdienst, an dem 70 Personen, darunter 29 Gäste, teilnahmen. Auch Verdener Kirchenmitglieder waren anwesend. Sie hatten sich zuvor an der Südbrücke in Verden getroffen, um dann gemeinsam mit Fahrrad, Moped und Motorrad in das 12 km entfernte Dorf zu fahren.

Zunächst diente Hirte Kellner als Vorsteher in der neuen Gemeinde bis Anfang 1956 Priester W. Grünheid diese Aufgabe übernahm. Beide waren zeitgleich auch Vorsteher der Gemeinde Verden.
Im November 1956 erhielt die Gemeinde zwei Unterdiakone aus den eigenen Reihen. Nach ca. einem Jahr widerrief der Bürgermeister die Genehmigung zur Nutzung der Schule und die Gottesdienste wurden in der Wohnung von Kirchenmitgliedern in der Stedorfer Bahnhofstraße durchgeführt, bis am 31.03.1960 eine zum Gotteshaus umgestaltete ehemalige Sauna, eingeweiht werden konnte. In dem Festgottesdienst wurde Priester F. Probst aus Verden als Vorsteher gesetzt. Die Gemeinde zählte zu diesem Zeitpunkt bereits 26 Mitglieder und entwickelte sich stetig weiter. Sie verfügte unter anderem über zwei Unterdiakone,  Chor, Orchester, Orgelspieler und Sonntagschullehrer, so dass ein eigenständiges Gemeindeleben gewährleistet war.

In der folgenden Zeit dienten Bezirksevangelist Koch und Hirte L. Tetzner als Vorsteher. Für die seelsorgerische Betreuung der Gemeindemitgleider erhielten sie Unterstützung von Priestern aus der Gemeinde Bremen-Sebaldbrück.

Im Jahr 1975 wurde eine neue Kirche gebaut. Diese konnte am 13. November 1975 durch den Bezirksältesten H. Ottens  ihrer Bestimmung übergeben werden. Mit 111 Besuchern (darunter 28 Gäste) war die Kirche mehr als voll besetzt. Da zu diesem Zeitpunkt und in der Folgezeit keine bzw. nicht ausreichend örtlichen Amtsträger zur Verfügung standen, unterstützten abwechselnd unterschiedliche Diakone aus Verden das Gemeindeleben.

Am 27.05.1984 erhielt die Gemeinde in dem Priester W. Lingel einen eigenen Vorsteher, der sich ausschließlich um die Dörverdener Belange kümmern konnte und ca. drei Jahre später wurde U. Prahl als Unterdiakon eingesetzt.

Ein besonderer Höhepunkt im Gemeindeleben war das unter der Leitung des damaligen Bezirksevangelisten Scheuchzer am 22.04.1988 in der Turnhalle der Dörverdener Hauptschule  veranstaltete Gästesingen, an dem insgesamt 460 Teilnehmer – davon 95 Gäste – begrüßt werden konnten.

Zum Jahresende 1988 zog der Diakon Eberle mit seiner Familie von Flensburg nach Dörverden. Ein Jahr später wurde er als Priester gesetzt. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde auch einen Diakon und einen Unterdiakon dazu bekommen.

In den achtziger und neunziger Jahren wurden - zum Teil mit der Gemeinde Verden zusammen - viele Adventsgästesingen und Gästegottesdienste veranstaltet, die überwiegend gut besucht waren.

Im Mai 1994 verließ Priester Eberle durch einen berufsbedingten Umzug die Gemeinde. Heute dient er in Nordrhein-Westfalen (NRW) als Bischof.

Zur Verstärkung des Amtsträgerkreises ordinierte der damalige Bezirksapostel Leber am 01.10.2000 in einem Bezirksgottesdienst in Achim Diakon U. Prahl zum Priester und die Gemeinde erhielt auch einen weiteren Diakon.

Neben den rein kirchlichen Veranstaltungen wurde das Gemeindeleben durch gesellschaftliche Gemeinschaftsveranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, Ausflüge, Wandertage, Laternenfeste pp. ergänzt; es gab immer eine rege Beteiligung.

Im März 2005 feierte die Gemeinde ihr 50jähriges Bestehen. Der Bezirksälteste Scheuchzer und der Bezirksevangelist Jobs begrüßten in einer ersten Festveranstaltung die örtlichen Kirchenmitglieder, sowie die in Dörverden tätig gewesenen Amtsträger mit ihren Frauen, ebenso die Witwen der verstorbenen Amtsträger. Anschließend würdigte der Gemeindevorsteher im Rahmen einer kleinen Festschrift das Wirken der Amtsträger von 1955 bis zum damaligen Tag.
Am 19.06.2005 hielt Apostel E. Krause einen Jubiläums-Gottesdienst, der von Chor und Orchester umrahmten wurde. Insgesamt 95 Besucher (darunter 9 Gäste) waren bei diesem Ereignis zugegen. Der Apostel wurde von Bischof Eberle aus NRW (früher Priester in Dörverden), Bezirksältester H.-P. Scheuchzer und Bezirksevangelist B. Jobs begleitet.
Nach dem Gottesdienst fand ein Gemeindefest statt. Eine auf Schautafeln dargestellte reich bebilderte Chronik über die Gemeindeentwicklung fand großen Anklang und führte zu einem regen Gedankenaustausch.

Apostel E. Krause versetzte am 18.02.2007 den langjährigen Vorsteher Priester W. Lingel in den Ruhestand und betraute Priester U. Prahl mit dieser Aufgabe. Den Gemeindemitgliedern war zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst, dass Priester U. Prahl der letzte Vorsteher sein würde, denn 2013 würden außer 2 Diakonen keine Amtsträger mehr zur Verfügung stehen. Außerdem würde die immer deutlicher werdende Überalterung ein lebendiges Gemeindeleben nicht mehr ermöglichen.

Am 14.02.2013 hielt Apostel E. Krause in Begleitung von Bischof Hartwig und
Bezirksältesten Gobrecht mit dem Textwort aus Sprüche 10,28. den Abschlußgottesdienst mit anschließender Aussegnung des Kirchengebäudes. Unter Bezug auf das Textwort: „Das Warten der Gerechten wird Freude werden ..“, tröstete der Apostel die 67 Anwesenden mit dem Hinweis, dass die Zubereitung auf die Wiederkunft Christi auch in der neuen Gemeinde weitergehen werde. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden der Vorsteher sowie ein Unterdiakon in den Ruhestand verabschieden.

Auch wenn die Gemeinde auf eine bevorstehende Zusammenlegung mit der Gemeinde Verden vorbereitet war, fiel der Abschied von der langjährigen Anbetungsstätte nicht leicht. Sie war fester Bestandteil des kirchlichen Glaubenslebens.

Neben der jahrzentelangen Freundschaft mit der Gemeinde Verden,  pflegte die Gemeinde Dörverden auch eine schöne Verbindung zur Nachbargemeinde in Hoya. So dass einige ehemalige Glaubensgeschwister der Gemeinde Dörverden in der Gemeinde Hoya eine neue Heimatgemeinde fanden.

Am 17.02.2013 wurde der Gemeinde Dörverden ein ganz herzliches Willkommen in der Gemeinde Verden bereitet. Apostel E. Krause begrüßte die „alten“ und die „neuen“ Gemeindemitglieder. In diesem Gottesdienst wurden für die Gemeinde 1 Priester u. 2 Diakone ordiniert. Außerdem konnten mehrere Kinder versiegelt werden. Als Willkommensgruß erhielten die „neuen“ Gemeindemitglieder ein von den Kindern gefertigtes Gesteck sowie eine Bildkarte. Mit einem kräftigen Brunch für das leibliche Wohl fand die Einführung ihren Abschluß.